Raketenflugplatz-Berlin Valiers Einheits-Ofen im Spritzversuch Den theoretischen Überlegungen folgend, wie Valier vermutlich beabsichtigt hatte ein funktionierendes Flüssigkeits-Triebwerk zu bauen, mussten praktische Versuche folgen. An Hand des von Klaus Schlingmann gefertigten Nachbau des Einheitsofen  wurden an den Einzelteilen Spritzversuche mit Wasser durchgeführt. Mit den von Valier verwendeten Düsen gelingt eine feine Zersteubung nicht ohne weiteres. Brennstoff und Sauerstoff verlassen die Düsen in mehr oder weniger kompakten Strahlen. Beim Aufeinandertreffen wird dann eine gewisse Zerstäubung und Durchmischung erzeugt. Valier war damit als Erster an dem Punkt, zu dem ihm alle Raketenpioniere folgen mussten: Für ein funktionierendes Raketentriebwerk benötigt man gute Zerstäuberdüsen. Später in Kummersdorf und Peenemünde durchgeführte Forschungen des Heereswaffenamtes erbrachten durch erste systematische Untersuchung von Einspritzdüsen für Raketentriebwerke später auch die ersten stabil laufenden Antriebe. Oben links: Theoretische Überlegung zum Spritztest mit einer einzelnen Sauerstoffdüse. Der Strahl zerlegt sich kegelförmig. Oben rechts: Das gleiche Bild beim Versuch mit einer einzelnen Brennstoffdüse - kegelförmige Ausbreitung, etwa 7 Grad gegen die Achse auswärts geneigt. Rechts: Der Brennstoffstrahl von oben gesehen. Alle vier Düsen zusammen erzeugen eine Kleeblattförmige Verteilung. Dies führt zu ungünstigen Verbrennungs- schwerpunkten. Einfluss Links: Brennstoff und Sauerstoff- Spritzkegel überlagern sich und lenken die Tröpfchen unter Durchmischung teilweise nach außen direkt auf die Brennkammer- wand. Im unteren Bereich ist das Gemisch sauerstoffreich, also bei der Verbrennung sehr heiß. Dies ist sehr ungünstig, da die Brenn- kammerwand in dieser Höhe dadurch extrem belastet wird.