Raketenflugplatz-Berlin
Oben: Blick in den Antriebsblock des Aggregat 4. Links
oben ist in schwarz die Unterkante des Peroxydbehälters für
die Dampfanlage zu sehen. Links unten die Turbopumpe mit
dem Dampfring. Rechts daneben das Sauerstoff-
Hauptventil mit der Rohr-Spinne zum Triebwerk.
Museum:
Aggregat 4 / V2 im RAF-Museum Hendon
In der Nähe Londons, im RAF-Museum in Hendon, ist ein
Aggregat 4 zu besichtigen. Die horizontale Präsentation
gewährt Einblicke, die sonst nicht so einfach zu bekommen
sind.
Das Gerät ist auf Transport-Loren gelagert, die vermutlich aus
den Mittelwerken stammen.
Blick in den Geräteraum III mit den Lagekreiseln. Das
blaue Rohr oben führt zu einer Öffnung an der Spitze.
Dadurch wird der Brennstofftank durch den Staudruck
beaufschlagt, um Pressluftflaschen zu sparen. Nach 40
Flug-Sekunden, beim höchsten Druck (MaxQ), schließt ein
Ventil die Belüftung. Rechts liegt der Füllstutzen für den
Brennstoff.
Unangenehm fällt allerdings der farbenfrohe Anstrich auf.
Beim Original waren Tanks und Leitungen natürlich unbemalt.
Hier ist von der sonst üblichen Farb-Konvention abgewichen,
für Erklärungen den Sauerstoff in Blau und Brennstoffs in Rot
zu kennzeichnen. Im RAF-Museum sind Tanks und Leitungen
genau anders herum bemalt.
Der Geräteraum II, normalerweise mit dem Zeitschaltwerk
für die Funktionen der Rakete ausgerüstet, ist hier in
Hendon fast völlig leer. Der Holzrahmen für die die
ringförmige Türantenne ist gut zu sehen.
Unten: Das sechseckige Sauerstoff-Hauptventil in einer
Zeichnung aus dem Geräte-Handbuch für das Aggregat 4.
Von jedem Ausgang führen je drei Leitungen zu drei
Einspritztöpfen des Triebwerkes.
Unten links: Ohne die Verkleidung ist die Fünfach-Kupplung
zur Verbindung mit dem Starttisch deutlich zu erkennen.
Die Leitungen von oben nach unten:
- Druckbelüftung für den Sauerstofftank (A-Stoff)
- Druckluft für die Ventil-Tests
- Leck-Drainage für Brennstoff (B-Stoff) aus der Pumpe
- Druckbefüllung der Preßluftflaschen (200 bar)
- Messleitung für Sauerstoff-Tankdruck
Unten rechts: Der Arm am Starttisch mit dem Gegenstück zur
Fünffach-Kupplung (roter Pfeil), wie er im Deutschen
Museum in München zu sehen ist.
Oben: Die beiden Brennstofftanks im Rumpf-Mittelteil. Links,
zur Spitze hin, der Alkohol-Brennstofftank und rechts der
Flüssigsauerstofftank. Die rechteckige Öffnung oben dient der
Entlüftung des Tankzwischenraumes.
Oben: Durch das entfernte Mannloch am Sauerstofftank sieht
man, wie die Alkoholleitung durch ein Schutzrohr im Sauer-
stofftank zur Turbopumpe geführt wird.
Uwe W. Jack