Raketenflugplatz-Berlin
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Fieseler Fi 103 - die Geschichte
Unbemannte Bombenträger Schon vor dem Ersten Weltkrieg gab es Überlegungen, Flugzeuge ohne Piloten mit Sprengstoff zu beladen und zum Beschuss gegnerischer Stellungen und Städte zu benutzen. 1917 flog das erste unbemannte Flugzeug, welche als Bombenträger konzipiert war. Die amerikanische Kettering-Flugbombe nahm einige Eigenschaften der späteren Fieseler Fi 103 (V-1) vorweg. Gebaut wurde sie aus nicht-strategischen Materialien, zum Beispiel Holz und Karton. Gestartet wurde sie von einem Schienenkatapult und den Flug kontrollierte ein Autopilot. Beim Erreichen einer voreingestellten Zahl von Propellerumdrehungen wurden die Tragflächen abgesprengt und der Kettering Bug stürzte sich auf sein Ziel. Die Entwicklung der Fi 103 Zwischen den Kriegen wurde in England die RAE Larynx entwickelt. Das unbemannte Flugzeug sollte als Fernbomber, als Anti-Schiffswaffe und zur Abwehr von Zeppelinen verwendet werden. In Deutschland boten in den Jahren 1933/34 gleich zwei Erfinder dem Heer eine Flugbombe, beide mit Strahlantrieb, an. Helmuth Walter aus Kiel schlug einen Flugkörper mit einem Staustrahltriebwerk mit Wasserstoffperoxid als Treibstoff vor. Paul Schmidt aus München arbeitete am Projekt einer Flugbombe mit dem von ihm entwickelten Pulsostrahlantrieb. Beide Flugbomben sollten eine Reichweite von 300 bis 400 km haben. Das Heer (die Luftwaffe gab es noch nicht) sah jedoch keine Notwendigkeit für einen solchen Flugkörper.    Kurz vor Kriegsbeginn arbeiteten die Argus Motorenwerke in Berlin an einer Flugbombe mit Kolbenmotor. Nach Kriegsausbruch wurden die Projekte von Paul Schmidt und von Argus 1940 zusammengeführt. Die Konstruktion des eigentlichen Flugkörpers wurde einer Flugzeugfirma übertragen: den Fieselerwerken in Kassel. Ab Sommer 1942 - die Luftschlacht um England war gescheitert - wurde dem Projekt eine gewisse Dringlichkeit zugewiesen. Der erste Testflug eines Prototyps der Fieseler Fi 103 erfolgte am 24. Dezember 1942. Nach anfänglichen Versuchen mit Starts von Rampen mittels Feststoffraketen, setzte sich die Schlitzschleuder von Helmuth Walter als Startkatapult durch. Einsatz und nachkriegsentwicklungen Die Produktion der Fi 103 lief im Frühjahr 1944 im Volkswagenwerk an. Im Sommer 1944 wurde die Fertigung in die Tunnel des Mittelwerkes bei Nordhausen verlegt. Am 12. Juni 1944 wurden die ersten Flugbomben von Katapulten in Nordfrankreich gegen England verschossen. Keine erreichte ihr Ziel. Erst am nächsten Tag schlugen vier Fi 103 in England ein. Einige Tage später tauchte die Bezeichnung „Vergeltungswaffe 1“ (V-1) erstmals in der deutschen Presse auf. Am 9. Juli 1944 wurden die ersten Fi 103 von Heinkel He 111 über der Nordsee aus der Luft gestartet. Es wurden verschiedene Version der Fi 103 entwickelt. Ziele dabei waren:     - Kabelschneider in den Tragflächen     - die Steigerung der Reichweite     - eine höhere Sprengkraft     - größere Zielgenauigkeit     - reduzierter Fertigungsaufwand In den USA wurde die Fi 103 nachgebaut, sie sollte gegen Japan eingesetzt werden. In der UdSSR wurde mit Nachbauten und Weiterentwicklungen experimentiert. In Frankreich wurde in den ersten 1950er-Jahren eine Nachfolgeversion getestet und in einer Stückzahl von 400 Exemplaren gebaut.
Startvorbereitungen für den britischen Larynx-Flugkörper in den 1920er-Jahren von einem Schiffskatapult aus.
Vorschlag von Paul Schmidt aus dem Jahr 1934 für einen Flugkörper mit Pulsostrahlantrieb.
Sehr frühe Ausführung der Fi 103 mit zusätzlicher Flosse auf dem Rumpfrücken.
Prototyp mit stromlinienförmigen Rumpf und älterer Ausführung des Triebwerks 109-014.
Versuchsstart in Peenemünde. Beachte: die vordere Befestigung des Triebwerks liegt hier noch außerhalb des Lufteinlaufes.
Eine Fi 103 hat gerade das Katapult in Peenemünde verlassen. Der Treibkolben fliegt noch ein Stück mit dem Flugkörper.
Diese Informationszeichnung der Royal Air Force zeigt sehr schön den Aufbau der Fi 103.
Der Start in der Luft von modifizierten Bombern Heinkel He 111 aus war nicht sehr erfolgreich.
Restaurierte  Fieseler Fi 103 in Gatow Fi 103 Geschichte Fi 103 Triebwerk Fi 103 Steuerung Fi 103 Sprengkopf Fi 103 Zelle Fi 103 Start-Vorgang Fi 103 Daten bemannte  Version Reichenberg