Raketenflugplatz-Berlin Museum: Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden Aus dem traditionsreichen Armeemuseum ist mittlerweile das Militärhistorische Museum der Bundeswehr geworden. Nicht nur äußerlich (durch einen Glaskeil in der eigentlich denkmalgeschützten Fassade) sondern auch in der Ausstellung werden jetzt ungewöhnliche Wege gegangen. Die Zahl der Exponate wurde gegenüber früheren Jahren stark reduziert. Oft muss ein Ausstellungsstück leider gegen den eigentümlichen Schnitt des Museumsraumes ankämpfen. Am Besten wird es sein, jeder macht sich sein eigenes Bild. Ein Besuch des Museums und natürlich der schönen Stadt Dresden lohnt immer. Oben: Eine Propagandagranate 41 mit einem Kaliber von 73 mm. Die kleine Feststoffrakete diente der Verteilung von Flugblättern über gegnerischen Frontabschnitten. Die äußeren Düsen sind abgewinkelt und versetzen das Geschoß in schnelle Drehung zur Drallstabilisierung. Das Aggregat 4 der Dresdner Sammlung besteht weitestgehend aus Originalteilen mit Ergänzungen. Diese Nachbauten sind nicht immer wirklich als gelungen zu bezeichnen, wie z.B. die Luftruder. Die gesamte Präsentation als “aufgespießte” Rakete kann wohl kaum einem musealen Anspruch genüge tun. Oben: Eindrucksvoll sieht sich der Besucher einem Hagel aus Bomben und Raketen ausgesetzt. In der Mitte die amerika- nische “Honest John” Kurzstreckenrakete. Links: Eine französische Luft-Boden-Rakete AS.30 mit Fest- stoffantrieb in einer Raketen-Vitrine. Oben: Ein besonders seltenes Schaustück ist der genaueren Betrachtung durch fachkundige Besucher völlig entzogen. Die Sojus-Kapsel, mit welcher DDR-Kosmonaut Sigmund Jähn wieder zur Erde zurückkehrte wurde mehrere Stockwerke hoch gehängt. Das sollte einmal eine Gemäldegalerie mit einem alten Meister wagen! Rechts: Aus den Tunneln des Mittelwerks stammt diese A4- Brennkammer. Am Einspritzkopf befindes sich noch die Heißöse für den Transport. Das Stück konnte zu DDR-Zeiten nicht in einem Stück geborgen werden. Es wurde im Tunnel in zwei Teile zerlegt und nachher wieder zusammengeschweißt. Daher die Narbe am Oberteil. Uwe W. Jack