Raketenflugplatz-Berlin Museum: Museum Kummersdorf Südlich Berlins liegt das große Areal der ehemaligen Heeres- Versuchsanstalt Kummersdorf. Seit der Kaiserzeit wurden hier Waffen, Fahrzeuge und Ausrüstungen für das Heer untersucht und an Verbesserungen geforscht. Besonders bekannt sind die Raketenversuche mit flüssigen Treibstoffen, die seit 1932 durch Dr. Kurt Wahmke und Wernher von Braun mit einer kleinen Gruppe von Technikern und Studenten durchgeführt wurden. Die Grundlagen, die in Kummersdorf geschaffen wurden, führten zu den großen Raketen von Peenemünde und von dort zur Raumfahrt. Im Kasino der Heeresanstalt fantasierten die jungen Raketen- Enthusiasten von der Raumfahrt. 1936 hielt Wernher von Braun 1936 im Kummersdorfer Kasino im kleinen Kreis von Militärs und Forschern Vorträge über eine bemannte Raumstation und über einen Flug zum Mond. Heute ist der Förderverein des Museums tatkräftig dabei, die Erinnerung an die Heeresanstalt zu erhalten, die Geschichte ausfzuarbeiten und die wenigen erhaltenen Fundstücke den Besuchern zugänglich zu machen. Dabei sind neben der Ausstellung im Museum noch die im Gelände vorhandenen ehemaligen Versuchsbunker der Raketenpioniere wichtige Zeitzeugen der Versuchstätigkeit zwischen 1932 bis 1945. Diese Versuchsstände liegen heute in einem Sperrgebiet, können jedoch teilweise in geführten Touren in Begleitung von Museumsmitarbeitern besichtigt werden. Diese Fundstücke vom Gelände sind verschiedene Ausströmdüsen für Feststoff-Raketen, die in Kummersdorf für Artilleriezwecke entwickelt wurden. Die schräggestellten Dieses detaillierte Modell im Museum zeigt den großen Prüfstand 4, in dem die erste große Rakete der deutschen Raketenentwicklung, das Aggregat A3, senkrecht erprobt wurde. Dieses Modell zeigt die Anlage rund um den großen Prüfbunker Nummer 5 in Kummerdorf mit dem großen Bunkerbau links und den wohl älteren Prüfständen vorne. Eine Sammlung von Strahlrudern und ein Panzerfenster aus einem Prüfstand. In das vorderste Ruder für das Aggregat 5 ist das Datum 24.5.38 eingeritzt. Oben: Diese durchgebrannte Versuchsdüse aus Aluminium gehörte zu einem Triebwerk mit 300 kp Schub und Wasserkühlung (2W). Dahinter liegt ein Versuchsstück für ein nicht identifiziertes Triebwerk. Uwe W. Jack Ausströmdüsen sorgen dafür, dass die Geschosse rotieren und so stabil fliegen. In der Mitte, die Aufhängung für die Rakete aus massiven Stahlträgern. Rechts und links davon sind durch die kreisbogenförmigen Gleise verbunden,die beiden Montagehallen gelegen. So sieht die oben im Modell gezeigte Anlage heute im Gelände aus. Vom Innenraum eines der Prüfstände sind die Sehschlitze in den Betonmauern zu erkennen.Vermutlich waren die Beobachtungsstände damals überdacht. Im Hintergrund befindet sich der große Bunker. Restaurierungs-Spezialist Klaus Schlingmann gibt den Maßstab für einen Nachbau des Aggregat A2 ab. Dies war die erste erfolgreich in Kummersdorf entwickelte und 1934 auf Borkum geflogene Flüssigkeitsrakete. Den Nachbau fertigte Dr. Olaf Przybilski aus Dresden an. Ein Aggregat A3 im Prüfstand 4. Alle vier Startversuche im Dezember 1937 auf der Ostsee-Insel Greifswalder Oie schlugen wegen zu träger Kreisel fehl.